Standort: östlicher Taunus, Hessen, Waldrandlage mit Blick auf Wiesen
Baujahr: 2015, Bauzeit: 5 Monate
Bauherrin: Gertrud Schneider
Architektin: Birgit Eversheim, eversheim-architektur.de
Lage: Steilhanggrundstück, Gründung ohne Keller auf Einzelfundamenten
Bauweise: Holzbohlen- Konstruktion mit Lehmputz, außen Lärchenholzverkleidung
Verwendetes Stroh: ca. 800 Ballen Weizen- und Roggenstroh vom Biobauern
Mit dem Bau des Strohballenhauses wurde zugleich ein kostenfreies Praxisseminar auf der Baustelle angeboten. Die freiwilligen Helfer konnten an zwei Wochenenden lernen, wie Strohballen fachgerecht in die Holzbohlen-Außenwände eingebaut werden. Dabei wurde unter anderem gezeigt, wie die Strohballen fixiert, komprimiert, ausgerichtet und rasiert werden.
Die 72-jährige Bauherrin, überzeugte Permakultur-Anhängerin und Nutzerin von effektiven Mikroorganismen in den Baustoffen, möchte mit der Errichtung eines solch einfach gebauten Hauses Denkanstöße liefern. Ein mit den „Zutaten“ (Lehm, Holz, Schiefer, Stroh, Ton) aus der Umgebung gebautes Haus, die keine oder wenig Energien bei der Herstellung benötigen, deren Transportwege gering sind, ist aus ihrer Sicht ein biologisches Haus. Wenn dann auch der Wohlfühlfaktor im Haus alle Wünsche erfüllt, (immer die ideale Luftfeuchtigkeit durch Lehm, optimale Strahlungswärme durch einen speziell konzipierten Sumfkalkofen) ist das Projekt als gelungen zu bezeichnen. Gerne ist ein Besichtigungstermin mit ihr zu vereinbaren.
Eine Besonderheit weißt dieses Strohballenhaus auf: durch den Verzicht des Kellers wurde auch die Decke zur Außenluft mit Stroh gedämmt. Wir sind gespannt, ob sich Stroh in der Waagerechten so verhält, wie die Wände der seit 120 Jahren bestehenden Häuser in Nebraska, USA.