Strohballenhaus Erfahrungsbericht

strohballenhaus holzständer bauweiseStandort: Halle-Kökebeck, NRW
Bauherren: Dr. Michael und Neda Klessing
Bauleitung: Neda Klessing
Baujahr: 2012, Bauzeit 4 Monate

Innenausbau mit OSB-Platten und Holzfaserwolle. Darauf Schilfmatten und eine dicke Lehmschicht.
Fassade mit Lehm, darauf Holzfaserplatten und Silikatputz.

Erfahrungen mit dem Strohballenbau

  • Sehr angenehmes Wohnklima
  • Nahe am Passivhausstandart. Beheizung über Grundofen, ganz selten über Wandheizungen
  • Im Sommer wird es innen angenehm kühl. Die Wohnung kühlt bei kälteren Temperaturen nur sehr langsam aus
  • Die Strohballen wurden regional bezogen, hatten jedoch eine ungleichmäßige Dichte und leicht unterschiedliche Maße, dies führte zu Mehraufwand. Deshalb die Empfehlung für alle, die ein Strohballenhaus bauen möchten: vor dem Kauf nach Qualität (gleiche Maße und Dichte) der Strohballen erkundigen
  • Problematisch gestaltete sich der Innenanstrich auf Lehm mit reinen Mineralfarben, das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Die Deckkraft war nicht gleichmäßig und bei jeder Berührung ging ein Teil der Farbe ab. Silikatfarbe schaffte Abhilfe.
  • Der Lehmputz im Wohnbereich erfordert auch eine besondere Raumplanung, da Schrauben und Nägel nicht ohne weiteres genutzt werden können
  • Steckdosen wurden nur an Innenwänden platziert
  • Das Strohballenhaus ist mit einer Raumüberwachung ausgestattet, dabei werden CO2-Werte, Feuchtigkeit und Temperatur in den Räumen überwacht, die Anlage öffnet bei Bedarf automatisch die Fenster.
  • Die benötigten Anstrichfarben sind generell um einiges teurer
  • Die Ecken der Wände innen und außen, sowie die Fensterleibungen sind gerundet. Dadurch wirkt das Haus mediterran, was die Gäste auch immer wieder positiv anmerken.
  • Bauherr und Bauherrin sind mit ihrer Entscheidung zufrieden und würden wieder ein Strohballenhaus bauen